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Natur- und Vogelschutzverein Obersiggenthal

Segler-Inventar

Der Ruf der nach Beute jagenden Segler gehört zur Atmosphäre eines heissen Sommertags im Siedlungraum. Die Flugkünstler zu beobachten, ist atemberaubend. Vor allem Abends bei schönem Wetter sind die Flugspiele zu sehen, bei denen mehrere Vögel im Schwarm laut trillernd vorbeirauschen. Dabei können Fluggeschwindigkeiten von 200 km/h erreicht werden! Der Mauersegler erledigt alles in der Luft: Jagen, Fressen, Trinken und sogar Schlafen kann er im Flug.

Mauer- wie auch Alpensegler haben ursprünglich an Felswänden gebrütet. Seit langer Zeit haben sie Gebäude als Brutplätze angenommen. Durch die Bautätigkeit und Sanierung der Gebäude verschwinden jedoch immer mehr Brutplätze. Deshalb ist es wichtig, die Gebäudebrutplätze zu kennen. Seit 2018 läuft das Projekt, ein Segler-Inventar im Kanton Aargau zusammen mit dem Seglerbeauftragten des Kantons und den BirdLife Aargau Sektionen zu erstellen. Somit kann bei Bautätigkeit die Bauherrschaft informiert werden und beispielsweise die Bauzeit ausserhalb der Brutzeit geplant, oder Ersatzmassnahmen gemacht werden.

Falls Sie in Obersiggenthal Niststandorte von Mauerseglern, Mehl- und Rauschwalben oder Turmfalken kennen, melden Sie dies bitte dem Natur- und Vogelschutzvereins Obersiggenthal. Daniela Hirt nimmt Ihre Meldung gerne entgegen (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).

Standort melden

Niststandort von Mauersegler, Mehl- oder Rauschwalben und Turmfalken melden.

Schwalben und Segler

Mehlschwalbe

Die Mehlschwalben leben gerne in Kolonien wie z.B. im alten Dorfkern von Nussbaumen mit ca. 10-15 Brutpaaren, im Homberg ca. 20-30 Brutpaare und auf dem Eichmatthof mit etwa 10 Brutpaaren. Nur an einem Standort wurde ein Naturnest gebaut – da nicht genügend Nestbaumaterial vorhanden ist, sind sie auf Nisthilfen angewiesen.

Einige Standorte wurden verlassen und sind seit ein paar Jahren nicht mehr besucht worden. Lange Schlechtwetterperioden können zu grossen Bestandesschwankungen oder sogar Massensterben führen.

Rauchschwalbe

Rauchschwalben leben in Obersiggenthal in den warmen Ställen auf verschiedenen Bauernhöfen wie dem Eichmatthof, im Böndler und in Kirchdorf, da es dort viele Fliegen und Insekten hat und so der Bruterfolg am höchsten ist. Sobald aber keine Kühe mehr auf dem Hof leben verschwinden leider auch die Schwalben, da die Nahrung fehlt. Ausserdem macht ihnen die intensive Landnutzung zu schaffen.

Mauersegler

In einem alten Block an der Haldenstrasse konnten mehrere Brutpaare des Mauerseglers beobachtet werden, sowie einzelne Paare an Privathäusern. An den meisten Neubauten hat es leider keine Einschlupfmöglichkeiten mehr und so verschwinden auch diese tollen Flugkünstler langsam aus unserem Dorf. Sie nehmen jedoch gerne auch künstliche Nisthilfen an.

Neue Nistzplätze gesucht!

In den letzten Jahren sind im Zentrum von Obersiggenthal etliche Nistplätze durch Neubauten und Umgestaltungen verloren gegangen. Daher sind neue Nistplätze gesucht.

Würden Sie sich über nistende Schwalben oder Segler an Ihrem Haus freuen, schauen wir mit Ihnen gerne die Eignung des Standorts und die Machbarkeit an. Zudem können wir Sie auf Wunsch bei der Besorgung von Nisthilfen unterstützen.

Interesse an Nisthilfen

Haben Sie Interesse an Nisthilfen an ihrem Gebäude?

Anforderungen an den Nistplatz

Um zu beurteilen, ob sich ein Standort als Nitzplatz für das Anbringen von Nisthilfen eignent, können Sie folgende Punkte beachten.

  • Ausrichtung: Die Ausrichtung der Hausfassade spielt keine grosse Rolle. Allerdings muss ein Wetterschutz wenigstens durch das Vordach gewährleistet werden (siehe unten).
  • Vordach: Damit Mehlschwalben eine Nisthilfe annehmen, ist ein Vordach von mindestens 30 cm erforderlich.
  • Anflug: Die Anflugschneise sollte frei sein, d.h. kein Bäume oder Büsche, die den An- und Ausflug auf einer Höhe von min. 3 m erschweren.

Falken und Dohlen

Im Rahmen des Segler-Inventars werden ebenfalls die Nistplätze des Turmfalken erfasst.

Turmfalke

Der Turmfalke ist vor allem für seine Jagdweise bekannt: Plötzlich stellt er sich im Flug gegen den Wind und verharrt dank dem Rüttelflug und dem breit gefächerten Schwanz erstaunlich lange an der gleichen Stelle, um nach Mäusen Ausschau zu halten.

Bei uns ist der Turmfalke im Aufwind, ist aber seit den Sechzigerjahren stark zurück gegangen. Schuld daran sind die intensiv genutzten Landschaften, wodurch das Nahrungsangebot und die Nistmöglichkeiten abgenommen haben.

Seit mehreren Jahren brütet beim alten Forsthaus beim Hagwis-Weiher erfolgreich ein Turmfalkenpaar, das auch dieses Jahr wieder 4 Jungvögel grossgezogen hat. In Kirchdorf an der Landstrasse brütet ebenfalls ein Turmfalkenpaar seit mehreren Jahren erfolgreich.

Auf dem Tromsberg hatte dieses Jahr das erste Mal ein Turmfalkenpaar eine Brut mit 4 jungen Falken.